Die Ästhetik des Ekels in der Literatur: Von der Antike bis zu Gottfried Benn
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Als menschliche Emotion und als ästhetisches Phänomen ist der Ekel so alt wie die Menschheit selbst. Doch als negativ gewertete Erscheinung neigen wir dazu, ihn aus unserer Wahrnehmung auszublenden. Aber möchte tatsächlich niemand etwas von diesem widerwärtigen Gefühl wissen? Das Gegenteil ist oftmals der Fall. Die Lust an der Abscheulichkeit des Ekels ist allgegenwärtig. Ziel dieses Buches ist es, darzustellen, wie sich der Ekel vorrangig in der deutschen, aber auch europäischen Literatur, ausgehend von der ästhetischen Theorie des 18. Jahrhunderts bis zur Moderne entwickelt hat und wie er sich in den frühen Gedichten Gottfried Benns manifestiert. Beginnend mit der ästhetischen Theorie des 18. Jahrhunderts wird die Entwicklung des Ekels in der Literaturtheorie an ausgewählten Beispielen dargestellt. Die Epochen und Strömungen der Aufklärung, Klassik, der Romantik, des Naturalismus und der Dekadenz bis zum Expressionismus werden dabei behandelt. Am Beispiel des Morgue-Zyklus und anderer früher Gedichte werden die Motive, Themen und die Funktionen des Ekels in Benns Dichtungen dargestellt. Das Augenmerk liegt dabei auf der Frage, ob Benn einer bestimmten theoretischen Strömung folgte.