Agra-Park
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Die Entwicklung zu einer grünen Stadt verdankt Markkleeberg insbesondere Walter Kees. Aus einer Familie stammend, die hoheitliche sächsische Aufgaben wahrnahm, konnte er über große Grundstücke im Süden Leipzigs verfügen. Dies waren Ländereien in Zöbigker, Gautzsch, Raschwitz und Oetzsch (heute alles Ortsteile von Markkleeberg). In Raschwitz baute Kees um 1890 das alte Rittergut zu einem vornehmen Herrenhaus aus und gestaltete den ehemaligen Barockgarten völlig um. Es entstand ein herrschaftlicher Park, der sogar einen Turnierplatz für Reiterspiele erhielt. Der Zustand währte jedoch nur wenige Jahre (Kees verkaufte das Gelände alsbald), das Hauptgebäude wurde 1912 durch ein Wohnhaus im englischen Landhausstil ersetzt. Bis in die 1930er Jahre erfolgte eine Parzellierung und Bebauung des ehemaligen Parkbereiches. Dieses Gebiet ist auch heute noch gut ablesbar und einen Spaziergang wert (Kastanien- und Buchenweg), die alten Parkbäume prägen heute die Gärten. Kees verkaufte um 1890 südlich des Rittergutes Raschwitz liegendes Wiesenland an Paul Herfurth. Dies eröffnete dem neuen Besitzer alle Möglichkeiten der Gestaltung. Erstes Vorhaben war der Hochwasserschutz, den er durch einen neuen Damm löste und an den sich das heutige „Weiße Haus“ geschickt anlehnt. Als „Haus Raschwitz“ wurde es 1896/97 zunächst als sommerliches Landhaus errichtet. Wenige Jahre zuvor war das „Kleine Haus Raschwitz“ in der Nähe der Raschwitzer Straße erbaut worden. Dieses wurde 1944 durch einen Bombentreffer zerstört. In den 1950er Jahren errichtete man an etwa gleicher Stelle einen Saal mit Wirtschaftstrakt. Das für die Zeit des zu Ende gehenden 19. Jahrhunderts typische Kutscherhaus ist auch heute noch unter dem Namen „Schweizer Haus“ erhalten. Nach der Enteignung wurden im Park ab 1948 Gartenbauausstellungen durchgeführt. Dafür wurde der Park mehrfach umgestaltet. Man errichtete zahlreiche Ausstellungs- und Versorgungsgebäude, wenige sind noch erhalten. Ab den 1960er Jahren folgte in mehreren Etappen der Umbau zum Erholungspark. Nach 1990 ging das Gelände an die Kommunen Markkleeberg und Leipzig über, die sich seitdem um eine denkmalgerechte Erhaltung und Weiterentwicklung bemühen.