Die unvollendete Revolution
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„Keiner lässt sich gerne zum Trottel machen, schon gar nicht von einem Wessi“, sagte Reinhard Höppner, als er Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt war. Treffender kann man das Verhältnis von Ostdeutschen und Westdeutschen nicht beschreiben. Ein Vierteljahrhundert nach der staatlichen Einheit herrschen Vorurteile und Missverständnisse: Die Westdeutschen haben meist kein Interesse mehr am Osten oder halten die Ostdeutschen schlicht für undankbar und unverbesserlich; die meisten Ostdeutschen fühlen sich als Bürger zweiter Klasse und wehren sich dagegen, dass ihr Leben in der Diktatur als minderwertig diffamiert wird. So hoch wie heute war die unsichtbare Mauer noch nie. Das Buch erzählt die Stationen der Entfremdung, beginnend mit den Westpaketen in die Zone bis zu der Empörung über den West-Kriminologen Pfeiffer, der das kollektive Töpfchen-Sitzen in den DDR-Kitas als Grund für ostdeutsche Fremdenfeindlichkeit nahm. Der Ausblick ist jedoch versöhnlich: Die Dritte Generation Ost sieht die Einheit pragmatisch, als Chance und Glück für das eigene Leben. Der Westen wird von dieser Generation profi tieren: Wer so viel Veränderung erlebt und bewältigt hat, hat vor der Zukunft keine Angst.