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Der Aufstieg Frankfurts zu einer bedeutenden Industriemetropole vollzog sich in wenigen Jahrzehnten. 1866, im Jahr der Annexion durch Preußen, hatte die bis dahin eher provinzielle Stadt 90.000 Einwohner; 1910 waren es bereits 400.000. Diese rasante Entwicklung führte zu hohen Preisen: Ganze Straßenzüge und Stadtviertel mussten neuen Bebauungs- und Verkehrsplanungen weichen, und Eingemeindungen ließen Frankfurt vorübergehend zur flächengrößten Stadt Deutschlands anwachsen. Die Altstadt blieb jedoch weitgehend unberührt – bis zu ihrer fast totalen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Carl Friedrich Mylius (1827–1916), der 1854 als Fotograf in Frankfurt ansässig wurde, widmete sich sowohl den radikalen Veränderungen als auch der mittelalterlichen Substanz. Mehr Heimatforscher als Geschäftsmann, dokumentierte er den Wandel und sicherte den Bestand auf Papier. In Serien hielt er den Verfall der Altstadtgassen und den Abriss innerstädtischer Baukomplexe fest. Er lieferte Erinnerungsbilder für seine bürgerlichen Auftraggeber, bevor deren Häuser der Bodenspekulation zum Opfer fielen, und teilte mit ihnen den Glauben an den Fortschritt, indem er Neubauten und Ingenieursarchitektur im anachronistischen nassen Kollodiumverfahren fotografierte. Mylius’ Frankfurt ist eine Stadt mit Vergangenheit, die sich im Umbruch befindet.
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Das alte Frankfurt am Main 1855 - 1890, Carl Friedrich Mylius
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- 2014
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