"Personalisierte" Psychiatrie - Paradigmenwechsel oder Etikettenschwindel?
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Dank der Entschlüsselung des menschlichen Genoms ist es inzwischen möglich, bestimmte Erbanlagen mit der Anfälligkeit für Krankheiten oder der voraussichtlichen Wirkung von Medikamenten zu korrelieren. Daran knüpfen sich große Hoffnungen, Krankheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und Behandlungen auf den Einzelfall zuzuschneidern. Auf der anderen Seite mehren sich die kritischen Stimmen, die diese Form der «Personalisierung» für ein leeres Versprechen halten und angesichts der Wünsche von Patienten nach persönlicher Zuwendung gar von einem Etikettenschwindel sprechen. Inwieweit lässt sich dieser Ansatz auf die Psychiatrie und Psychotherapie übertragen? Dieses Buch vermittelt einen Überblick über die aktuellen Diskussionen um die Möglichkeiten und Grenzen der «personalisierten» Psychiatrie und Psychotherapie. Neben den Erkenntnissen der psychiatrischen Grundlagenforschung werden gesundheitsökonomische, historische und ethische Aspekte der Debatte um Personalisierung dargestellt. In den Mittelpunkt rückt dabei der Begriff der Person, wie er für eine wirksame zukünftige Psychiatrie und Psychotherapie gefasst werden muss.