Florales
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Die hochromantische Botschaft von Hermann Willers’ Pflanzenbildern ist so einfach wie komplex: Was ist, erinnert an das, was war, lässt gleichzeitig aber auch ahnen, was kommt. So erleben wir die Gegenwart als Verschränkung von Erinnerung und Erwartung; so sehen wir plötzlich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in eins, kurz: das ganze Leben in einem Bild! Das macht die Faszination dieser Bilder aus, dass sie über sich selbst hinaus gleichzeitig zurück und voraus weisen; dass sie uns lehren, aus der erinnernden Rück-Sicht und der antizipierenden Voraus-Schau ehrfurchtsvollen Respekt auch vor den hier versammelten Stadien des Verwelkens und Dahingehens zu haben: media in morte in vita sumus. Hermann Willers’ elegisch schöne Momentaufnahmen des großen Lebenszyklus künden von der Schönheit des Vergehens; und indem sie uns die erhebende Erfahrung vermitteln, unser selbst als bewundernde Subjekte innezuwerden, spenden sie uns über alles Verstehen und Wissen hinaus im beglückenden Sehen – angesichts aller vanitas-Symbolik – einen fast schon barock triumphierenden Trost.