1001 Mikrotöne
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Innerhalb des alten Konzepts „Kunstmusik“ ist viel geschrieben worden über einen „erweiterten Musikbegriff“, der nicht nur das „Geräusch“ einschließt, sondern vielerlei neue Kombinationen unter den „Künsten“. Seltener wird beschrieben, zumindest in Deutschland, wie sehr sich die Musik ändert auch im Bereich der Tonhöhensprache, wie sehr und tief sich die Musik gerade jetzt befreit von dem Korsett der 12 Töne. In Frankreich ist der Begriff „Musique spectrale“ gängig, in den USA der Begriff „Just Intonation“. Im deutschsprachigen Raum kennen wir beide Begriffe, wie auch „Mikrotonalität“. Alle diese Begriffe haben eine komplexe Beziehung untereinander. Begleitende Kenner innerhalb der Musikwissenschaft oder im Musikjournalismus auf diesen Gebieten sind selten, das Schrifttum wächst erst allmählich. Hier möchte dieses Buch eine Lücke schließen, auch gerade durch seinen Lehrbuchcharakter - wodurch auch Studierende und vorgebildete „Laien“ angesprochen werden sollen, mit und ohne mathematische Vorbildung. Spezialisten und MusikerInnen aus den USA, dem Iran, Finnland, Griechenland, Kanada und Deutschland wurden von den HerausgeberInnen angesprochen, über alte und neue Stimmungssysteme zu schreiben, über die Möglichkeiten einer mikrotonalen Gehörbildung, über kompositorische Positionen. Teils sind die Aufsätze in Deutsch, teils in Englisch abgefasst: John Schneider: Tampering with Nature - Playing in Unequal Temperaments • Julia Werntz: Steps to the Sea: Ear Training and Composing in a Minute Equal Temperament • Khosrow Djafar-Zadeh: Iranische Musik und „Improvisation“ • Nora-Louise Müller, Konstantina Orlandatou and Georg Hajdu: Starting Over - Chances Afforded by a New Scale (Bohlen Pierce) • Todd Harrop: Just Chromatic Bohlen-Pierce Scales and Beyond • John Schneider: Pure Magic - Composing & Performing in Just Intonation (Harry Partch, Lou Harrison et al.) • Sascha Lino Lemke: „. sublimiert zu einem ständigen klanglichen Werden.“ - Gérard Griseys „Modulations pour 33 musiciens“ • Matti Pakkanen: Das zyklische und das radiale Prinzip.