Stiftungen und Erneuerungen von deutschen Orden und Ehrenzeichen im Ersten Weltkrieg
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AuszugDer von der Geschichtswissenschaft als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ (George F. KENNAN) charakterisierte Erste Weltkrieg hat insbesondere im Jahre 2014, einhundert Jahre nach dessen Ausbruch, eine schier unübersehbare Flut von einschlägigen Publikationen hervorgebracht. Eine Vielzahl von Museen und Bildungseinrichtungen nehmen das Ereignis zum Anlass, um thematische Sonderausstellungen zu präsentieren. Bezeichnenderweise erhalten dabei die in Ausstellungskonzeptionen ansonsten eher randständig behandelten Orden und Ehrenzeichen einen hohen Stellenwert. Dies mag vorrangig aus dem Umstand resultieren, dass die dekorativen Kreuze, Sterne, Medaillen und Abzeichen die Blicke der Besucher auf sich lenken. Durch ihre Dreidimensionalität werden sie – im Gegensatz zu so genannter „Flachware“, wie etwa Feldpostbriefe oder Verleihungsurkunden, – als besonders „vitrinentauglich“ eingestuft. Mit dieser pragmatischen Einschätzung geht bei den Ausstellungskuratoren und dem fachfremden Autorenkreis jedoch nicht selten auch eine gewisse Orientierungsbzw. Ratlosigkeit einher. Die Problemfelder reichen hier von der sicheren Identifizierung über die fachgerechte Beschreibung bis hin zur Beurteilung des immanenten Informationsgehalts der Objekte. Dabei wirkte sich das bisherige Fehlen eines fundierten Überblickswerkes zu den originär deutschen Auszeichnungen des Ersten Weltkrieges weiter nachteilig auf die erzielten Ergebnisse aus. Vor diesem Hintergrund ist eine zusätzliche Erläuterung der Existenzberechtigung dieses Bandes vollkommen obsolet. Ursprünglich entstanden aus den skizzierten Bedürfnissen einer Ausstellung heraus, liegt schließlich weit mehr als ein „Begleitband“ vor. Dem Autor und Gründungsmitglied des heute unter dem Namen „Deutsche Gesellschaft für Ordenskunde e. V.“ firmierenden Vereins ist es gelungen, ein Kompendium der deutschen Orden und Ehrenzeichen des Ersten Weltkrieges zu realisieren. Im Charakter eines Handbuches werden die relevanten Orden sowie beinahe 140 verschiedene Erinnerungs-und Verwundetenabzeichen, Verdienstmedaillen und -kreuze sowie Bandspangen und Ehrenkreuze der 22 Flächen-und drei Stadtstaaten des Deutschen Kaiserreiches behandelt. Entstanden ist letztlich ein Nachschlagewerk, das sich nicht auf die Bilddokumentation der Kriegsauszeichnungen beschränkt. Vielmehr werden sie durch die Beigabe von Statutentexten und Fallbeispielen als das, was sie ihrem Wesen nach sind, präsentiert: sichtbare Zeichen eines zeitgenössisch als verdienstvoll eingeschätzten Handelns. In der Regel verliehen bzw. erteilt für Opferbereitschaft, Sanitätsdienst und nicht zuletzt für Tapferkeit stehen die Dekorationen immer auch für Aspekte der Biographien ihrer Trägerinnen und Träger. Gleichzeitig besitzen sie selbstredend jeweils ihre eigene Geschichte innerhalb des deutschen Auszeichnungswesens. Diesbezüglich wird hier eine Fülle von neuen Forschungsergebnissen veröffentlicht, die ohne die vielfältige Unterstützung von einer ganzen Reihe von Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde e. V. nicht möglich gewesen wären. Damit zeigt sich im Ergebnis auch die gelungene Kooperation bei der Umsetzung des Bandes, dem letztlich nur eine möglichst weite Verbreitung und eine rege Nutzung zu wünschen bleibt. Pinneberg und Darmstadt, den 1. August 2014 Bernd Döbel - Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde e. V. Dr. Lars Adler Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates
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- ISBN
- 9783937064246