Gesellschaftsunternehmen und Gesellschaftsrecht in China und Europa
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Aktiengesellschaften, Kommanditgesellschaften und andere von mehreren Teilhabern finanzierte Unternehmen sind wesentliche Bestandteile des heutigen Wirtschaftslebens – ohne sie hätte der moderne Kapitalismus nicht entstehen können. Die Betätigungsfelder, Rechtsformen und institutionellen Rahmenbedingungen von Gesellschaftsunternehmen in China diskutiert diese Arbeit auf Grundlage der Max Weber verfügbaren wissenschaftlichen Literatur. Zugleich überprüft sie Webers Aussagen zu diesen Unternehmen sowie zu den Ursprüngen wichtiger Gesellschaftsformen des europäischen Rechts auf ihre Vollständigkeit, Wirklichkeitsnähe und Erklärungskraft. Dabei zeigt sich, dass Weber das Wissen seiner Zeit über chinesische Unternehmen und das diese regulierende Recht nur sehr unzureichend auswertete. Auch gab er zentrale Faktoren bei der Ausbildung des europäischen Gesellschaftsrechts und somit auch des okzidentalen Kapitalismus unzutreffend wieder, indem er zugunsten des von ihm favorisierten germanisch-protestantischen Erklärungsansatzes die Bedeutung des vorderorientalischen Kulturkreises mit seinen Gesellschaftsformen und anderen Grundlagen der neuzeitlichen Unternehmung – wie vor allem des Inhaberpapiers – wider besseres Wissen ignorierte. Als Anregung für die weitere Forschung identifiziert diese Untersuchung daher auch Einflüsse von Webers politischem Engagement auf seine wissenschaftliche Betätigung und skizziert einen Erklärungsansatz zu den Grundlagen des modernen Gesellschaftsrechts, der die Gesellschaftsformen mit persönlich-proratarischer Haftung (Quotenhaftung) und ihre Ursprünge im jüdischen und islamischen Recht eingehend berücksichtigt.