Vergleichende, molekulare und infektionsbiologische Charakterisierung divergierender Candida-Spezies
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Warum können Pilze tödliche Infektionen beim Menschen auslösen und warum sind einige Pilzspezies dabei erfolgreicher als andere? Im Gegensatz zu Candida dubliniensis scheint Candida albicans an die Anforderungen für die Besiedelung des humanen Wirtes deutlich besser angepasst zu sein. Um herauszufinden, welche Gene hierbei involviert sind, wurden in der vorliegenden Arbeit vergleichende qualitative und auch quantitative Transkriptomstudien durchgeführt. Der rein qualitative Vergleich resultierte in einem außergewöhnlich hohen Anteil konservierter Genpaare, die nach artenübergreifenden Genexpressionsstudien aber teilweise divergent reguliert waren. Interessanterweise zeigte das epitheliale Wirtsgewebe während dieser frühen Besiedelungszeitpunkte keine diskriminierende Antwort auf die Infektion. Stattdessen reagierten die Pilze unterschiedlich. So sekretierte C. albicans beispielsweise deutlich weniger chemotaktische Faktoren für Immunzellen als C. dubliniensis. Somit konnten entscheidende infektionsbiologische Aspekte aufgeklärt werden, die sich sowohl in divergent regulierten Netzwerken als auch in veränderten Interaktionen mit dem Wirt äußerten.