Auf dem Weg
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Wer heute noch von natürlicher Umwelt oder gar Wildnis redet, gilt als naiv oder weltfremd, zu sehr ist der Mensch des 21. Jahrhunderts im Reich elektronischer Medien angekommen, künstlichen Parallelwelten, die auf Artenvielfalt, Klimagleichgewicht und Tageslicht so wenig angewiesen sind, wie auf leibliche Präsenz. Den Folgen der technischen Weltbemächtigung entkommen zu wollen - der schwindelerregenden Beschleunigung in allen Lebensbereichen, dem unausweichlichen Lärmterror, der globalen Lichtverschutzung, der flagranten Asphaltierung der Welt, die den letzten Rest ursprünglichen Bodens unter den Füßen wegzieht - diesen Gefahren eines Leib- und Weltverlustes entgegenzuwirken, helfen weniger intellektuelle Zugriffe oder Bemühungen um eine neue Ethik. Wichtiger wären vielmehr, Beziehungen zur eigenen Leiblichkeit aufzufrischen, sich sinnlichen Erfahrungen in und mit der Natur auszusetzen, jenes Draußensein neu zu kultivieren, bei dem, mit Nietzsche gesprochen, auch „die Muskeln ein Fest feiern“, kurzum: Zur Wiederentdeckung der Natur zu kommen. Dieses veränderte Verhältnis zur Natur ergibt sich nicht von selbst, einzig und allein - im wörtlichen Sinne - Auf dem Weg. Dabei entwicklet der Autor zugleich Konturen einer Philosophie des Wanderns, ein Thema, das im Zentrum des Buches steht.