Georg von Kováts (1912 – 1997)
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In einer historisch und kulturell ereignisreichen Zeit geboren und aufgewachsen, schlug Georg von Kováts (1912-1997) schon als Jugendlicher die Künstlerlaufbahn ein. Seine Familie war eine feste Größe in der Kulturszene Pressburgs, dem heutigen Bratislava. Zeit und Ort zeigten sich für den jungen talentierten Künstler günstig. Alois Rigele unterrichtete ihn bereits während der Schulzeit in der Bildhauerei und ermöglichte ihm die Aufnahme an die Akademie der Künste in Budapest. Dieser ersten Ausbildung folgten Studien an den Akademien in Wien und Dresden, ehe er 1938 in die Meisterklasse von Richard Scheibe in Berlin aufgenommen wurde. Er heiratete, gründete eine Familie und war ein lebendiger Teil der Berliner Szene um die Künstlergemeinschaft Klosterstraße. Während dieser profunden, an der figürlichen Kunst orientierten Ausbildung unternahm Kováts Reisen nach Paris und war von den Entwicklungen der französischen Avantgarde zutiefst beeindruckt. In der Blüte seiner Schaffenszeit stehend und inspiriert von den abstrakten Formensprachen, war es ihm während des Nationalsozialismus jedoch nicht möglich, dem aufkommenden Keim seiner persönlichen künstlerischen Revolution freien Lauf zu lassen und es blieb ihm nur der Rückzug in die Innere Emigration. Nachdem 1945 Kováts' Atelier und nahezu alle seine bis dato entstandenen Arbeiten bei einem Bombenangriff zerstört wurden, flüchtete die Familie nach Ging. In einem provisorischen Atelier begann für ihn ein neues künstlerisches Leben, eine Suche nach einem neuen künstlerischen Selbstverständnis. Er wurde Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession und fand in dieser Gemeinschaft Unterstützung, Aufgaben und ein geistiges Umfeld, die ihn bis zu seinem Lebensende trugen. Sein umfangreicher Nachlass wurde hier erstmals untersucht und bildet die Grundlage für diese erste umfassende Monografie zu Leben und Werk des Bildhauers Georg von Kováts.