Tedje der Windflüchter
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Wer heute von Theodor Schultze-Jasmer spricht, meint den „Maler des Darß“. Und zumeist wird dabei an seine berühmten „Windflüchter“ gedacht, die er in Öl auf die Leinwand bannte. Theodor Schultze-Jasmer, alias Tedje, der 1921 von Leipzig auf den Darß zog, zählte sich „zu den Stillen im Lande“. Vieles blieb auf die Weise im Verborgenen. Anderes geriet in Vergessenheit, zum Beispiel, dass er als Buchgestalter und Grafiker, seinem ursprünglichen Metier, von der Fachwelt gefeierte Vorsatzpapiere entwarf. Nur wenige Muster jener Papiere, die den Buchblock vorn und hinten mit dem Buchdeckel zusammenhalten, existieren noch. Die schönsten darunter schmücken das vorliegende Buch und auch den Buchumschlag – ihr erster öffentlicher Auftritt! Die Hamburgerin Dr. phil. Kristine von Soden, bekannt für ihre feuilletonistischen Ostseebücher und die von ihr initiierte Ahrenshooper Schreibwerkstatt, forschte im Nachlass von Theodor Schultze-Jasmer in der Sächsischen Landesbibliothek. Auf der Grundlage unveröffentlichter Notizen, Erinnerungen und Briefe zeichnet sie ein neues facettenreiches Bild des Künstlers und Lebensphilosophen, der über die „Urgewalt des Meeres“ ebenso fabulierte wie über unsere Zivilisation: „Viel zu viel wird über uns ausgeschüttet und in uns hineingestopft.“ Die Sprache der Autorin ist von feiner Schlichtheit geprägt, passend zur Gestaltung des Buches mit ausgewählten Schwarzweiß-Fotografien zu Naturmotiven zwischen Meer und Bodden, die weitere Fundstücke aus dem Nachlass von Theodor Schultze-Jasmer darstellen. Möge „Tedje der Windflüchter“ dazu anregen, mit gesalzten Sinnen heiter in der Welt zu sein und an der Ostsee das „See-, Strand- und Landglück“ zu genießen, wie es der Grafiker Max Schwimmer, Theodor Schulze-Jasmers treuester Freund und Sommergast, empfahl.