Rudolf Hausner, Ich bin es
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Rudolf Hausner gehört als Mitbegründer des Phantastischen Realismus zu den wichtigen Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Anlässlich seines 100. Geburtstages in diesem Jahr richtet das Museum Würth in Künzelsau eine groß angelegte Retrospektive aus, die Hausners gesamtes künstlerisches Spektrum aufzeigt. Begleitet wird die Ausstellung durch einen umfangreichen Katalog mit Texten von Carl Aigner, Matthias Marks und Dieter Ronte, ergänzt durch persönliche Erinnerungen von Anne Hausner und Xenia Hausner. Die Werke des 1914 geborenen Rudolf Hausner sind ganz aus der Introspektion, also der Beobachtung der eigenen seelischen Vorgänge, entwickelt. Bereits 1948 fand der Wiener seine individuelle Ikonografie sowie die dazugehörige Methode der Entwicklung. Wichtigstes Instrument wurde ihm dabei die Figur des 'Adam', denn: 'was immer im Bild geschieht, es muß jemand gegenwärtig sein, dem es widerfährt, kein bloßes Zentrum, sondern eine Gestalt, eine Physiognomie, ein alter ego des Malers, ein Versuchsobjekt als Subjekt des Bildes'. Hausner benutzt die mythische Gestalt des Adam, um in ihm sein eigenes Selbst- und Weltverständnis, sein 'Adam-Bewußt-sein', wie er es nennt, zu manifestieren. 'Adam' ist sowohl der jedermann geläufige Name des biblischen ersten Menschen als auch das hebräische Wort für den Menschen schlechthin, mit dem sich Hausner identifiziert. Die Serie der Adam-Bilder wurde von Hausner wiederholt als 'Entwicklungsroman in Fortsetzungen' charakterisiert, der ihn Zeit seines Lebens 'wie ein innerer Monolog' begleitete. In den Figuren des Kindes im Matrosenanzug, in Adam, Noah, Odysseus, Laokoon und im Leitmotiv des immer wieder auftauchenden Narren manifestieren sich die Doppelgänger und Alter Egos.