Dichtung als Bildtheorie
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In sieben Textanalysen entwickelt die Studie Ansichten auf Lessings Thesen über die Wirkungsbedingungen der Künste, indem sie sich auf paradoxe Strukturen und die wechselseitigen Beziehungen zwischen Dichtung und Malerei konzentriert. Die Untersuchung entzieht sich der landläufig etablierten Lesart des 'Laokoon', die die hierarchisierende Unterscheidung zwischen Dichtung und Malerei hervorhebt und die beiden Kunstformen jeweils als ein spezifisches Medium der Zeit- beziehungsweise des Raums deklariert. Vielmehr zeigen die vorliegenden Detailstudien, dass Lessings Theorie die Medialität als solche thematisiert und in Form von komplexen Bezugnahmen anschaulich macht. Ins Zentrum seiner Ästhetik rücken Prozesse der Grenzüberschreitung und Funktionsweisen selbstreflexiver Imitation. Die Arbeit berücksichtigt insbesondere die Einflüsse von Lessings eigenen Leibniz- und Spinoza-Lektüren auf den 'Laokoon'.