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Zur Differenzierung von Angst und Depression

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Im Rahmen dieser Arbeit werden die beiden Konstrukte Angst und Depression aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Den theoretischen Hintergrund bilden Modelle und Theorien der Persönlichkeitspsychologie als auch der klinischen Psychologie. Somit werden Angst und Depression einerseits als Persönlichkeitseigenschaften, andererseits als Störungsbilder betrachtet. Hierbei werden unter anderem Zusammenhänge, aber auch Unterscheidungsmerkmale genannt und zusammenfassend diskutiert. Die Betrachtung von Angst und Depression in psychometrischen Selbstbeurteilungsverfahren und die hiermit in Zusammenhang stehenden Probleme bei der Erfassung von Angst und Depression stellen weitere wesentlichen Aspekt dieser Arbeit dar. Besonders das State-Trait-Angst-Depressions-Inventar (STADI; Laux, Hock, Bergner-Köther, Hodapp & Renner, 2013), ein Selbstbeurteilungsverfahren, das Angst und Depression mittels zwei mal zwei Subskalen erfasst, steht im Mittelpunkt dieser Arbeit. Die Subskalen Aufgeregtheit und Besorgnis werden dem Konstrukt der Angst zugeordnet, während die Subskalen Euthymie und Dysthymie zur Erfassung von Depression dienen sollen. Somit wird im STADI der Versuch unternommen, Angst und Depression in ein und demselben Selbstbeurteilungsverfahren zu erfassen und voneinander zu trennen. Es soll am Beispiel der Validierung des STADI der Frage nachgegangen werden, ob es möglich ist, in einem Selbstbeurteilungsverfahren zwischen Angst und Depression zu unterscheiden. Besonders bemerkenswert ist hierbei, dass Angst und Depression mit ein und demselben Selbstbeurteilungsverfahren und nicht mit zwei getrennten Verfahren erfasst werden. Da durch die konfirmatorische Faktorenanalyse des STADI bereits eine zufriedenstellende Faktorenstruktur belegt werden konnte (Laux et al., 2013), werden für die vorliegende Arbeit nur testexterne Kriterien zur Bestimmung der konvergenten und diskriminanten Validität herangezogen. Bei diesen testexternen Kriterien handelt es sich um konstruktnahe und konstruktferne Variablen, die sich im Wesentlichen in drei Kategorien unterteilen lassen: (1) persönlichkeitspsychologische Selbstbeurteilungsverfahren (2) situative Einflüsse (3) klinische Selbstbeurteilungsverfahren Das methodische Vorgehen der vorliegenden Arbeit variiert je nach Kriterium. Um am Ende dieser Arbeit studienübergreifende Aussagen tätigen zu können, wurden zu jeder der drei Kategorien mehrere Untersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse integrativ diskutiert werden. Die gefundenen Ergebnisse bestätigen insgesamt die Konstruktvalidität des STADI, implizieren jedoch Veränderungen für die Subskalen, die bei einer Überarbeitung des STADI unbedingt bedacht werden müssen. Insbesondere die angstbezogenen Subskalen fallen immer wieder durch unerwartete Ergebnisse auf. In einem weiteren Schritt werden die Ergebnisse von der Ebene des STADI abstrahiert und in einem verfahrensunabhängigen nomologischen Netzwerk zusammengetragen. Die einzelnen Variabeln weisen auf Unterscheidungsmerkmale von Angst und Depression hin, zeigen aber gleichzeitig Bereiche auf, in denen Angst und Depression eng miteinander verknüpft sind. Auch für die praktische Arbeit als klinischer Diagnostiker lassen sich wesentliche Erkentnisse ableiten. Die Ergebnisse stützen die Annahme, dass Angst ohne Depression möglich ist, Depression ohne Aspekte der Angst jedoch nicht. Implikationen für die therapeutische und medikamentöse Therapie, aber auch die wissenschaftlich-theoretisch Arbeit werden diskutiert.

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2014

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