Präimplantationsdiagnostik in Deutschland: von der politischen Kontroverse zur rechtlichen Normierung
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Die Präimplantationsdiagnostik ist ein medizinisches Verfahren, mit dem schwerwiegende genetische Defekte künstlich erzeugter menschlicher Embryonen vor deren Transfer in den mütterlichen Uterus diagnostiziert werden. Aus medizinischer Sicht stellt dies eine bedeutsame Entwicklung dar. Aus ethischer und rechtlicher Sicht ergeben sich jedoch Schwierigkeiten, da durch die PID existenzielle Bereiche des menschlichen Seins und insbesondere Fragen nach dem Beginn schutzwürdigen Lebens sowie dem Umgang mit behindertem Leben berührt werden. Ursache hierfür ist die Verwerfung der als genetisch belastet identifizierten Embryonen. Dennoch ist das Verfahren in Deutschland unter bestimmten Bedingungen durch §3a Embryonenschutzgesetz rechtlich legitimiert. Die Bewertung, inwiefern diese Zulässigkeit auch rechtmäßig ist, ist Gegenstand dieser Arbeit. Den rechtlichen Ausführungen sind biologisch-medizinische Grundlagen vorangestellt. Im rechtswissenschaftlichen Teil wird einführend das Zustandekommen der Zulässigkeit der PID in Deutschland nachgezeichnet. Daran schließt sich die kritische Prüfung der Rechtmäßigkeit des Verfahrens anhand bestehender Regelungen des Embryonenschutzgesetzes sowie der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland an, deren Ergebnis eine Bestätigung der Rechtmäßigkeit des Verfahrens ist. Die Vereinbarkeit dieses Ergebnisses mit rehabilitationspädagogischen Grundhaltungen wird nachfolgend betrachtet. Im Ergebnis ist auch hier die Zulässigkeit der PID statthaft, sofern der Blick für schwerwiegende Beeinträchtigungen individueller Mitglieder der Gesellschaft nicht verloren geht und deren aktive, selbstbestimmte Teilhabe an der Gesellschaft weiterhin gefördert wird.
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Präimplantationsdiagnostik in Deutschland: von der politischen Kontroverse zur rechtlichen Normierung, Sandra Kappus
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2014
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- Titel
- Präimplantationsdiagnostik in Deutschland: von der politischen Kontroverse zur rechtlichen Normierung
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Sandra Kappus
- Verlag
- Shaker
- Erscheinungsdatum
- 2014
- ISBN10
- 3844033076
- ISBN13
- 9783844033076
- Reihe
- Schriften aus dem Institut für Rehabilitationswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin
- Kategorie
- Rechtswissenschaft
- Beschreibung
- Die Präimplantationsdiagnostik ist ein medizinisches Verfahren, mit dem schwerwiegende genetische Defekte künstlich erzeugter menschlicher Embryonen vor deren Transfer in den mütterlichen Uterus diagnostiziert werden. Aus medizinischer Sicht stellt dies eine bedeutsame Entwicklung dar. Aus ethischer und rechtlicher Sicht ergeben sich jedoch Schwierigkeiten, da durch die PID existenzielle Bereiche des menschlichen Seins und insbesondere Fragen nach dem Beginn schutzwürdigen Lebens sowie dem Umgang mit behindertem Leben berührt werden. Ursache hierfür ist die Verwerfung der als genetisch belastet identifizierten Embryonen. Dennoch ist das Verfahren in Deutschland unter bestimmten Bedingungen durch §3a Embryonenschutzgesetz rechtlich legitimiert. Die Bewertung, inwiefern diese Zulässigkeit auch rechtmäßig ist, ist Gegenstand dieser Arbeit. Den rechtlichen Ausführungen sind biologisch-medizinische Grundlagen vorangestellt. Im rechtswissenschaftlichen Teil wird einführend das Zustandekommen der Zulässigkeit der PID in Deutschland nachgezeichnet. Daran schließt sich die kritische Prüfung der Rechtmäßigkeit des Verfahrens anhand bestehender Regelungen des Embryonenschutzgesetzes sowie der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland an, deren Ergebnis eine Bestätigung der Rechtmäßigkeit des Verfahrens ist. Die Vereinbarkeit dieses Ergebnisses mit rehabilitationspädagogischen Grundhaltungen wird nachfolgend betrachtet. Im Ergebnis ist auch hier die Zulässigkeit der PID statthaft, sofern der Blick für schwerwiegende Beeinträchtigungen individueller Mitglieder der Gesellschaft nicht verloren geht und deren aktive, selbstbestimmte Teilhabe an der Gesellschaft weiterhin gefördert wird.