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Jugenderinnerungen

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Autor: Prof. Dr. Otto Richter, Archivar und Bibliothekar in Dresden, Taschenbuch, neu gesetzte Ausgabe, Reprint 1925/2015, 98 Seiten GELEITWORT: In Tagen schwerer Not des Vaterlandes schrieb ich die „Lebensfreuden eines Arbeiterkindes“ nieder, um mich durch Versenkung in eine schönere Vergangenheit ein wenig aufzuheitern. Rechnete doch schon der weltweise Bacon die Erinnerungen aus der Kindheit unter die gesunden Arzneimittel. Da es nicht ausgeschlossen war, daß das Schriftchen auch andern anspruchslosen Leuten einige vergnügte Stunden bereiten könnte, ließ ich es in Druck erscheinen. Ich dachte, die geehrten Leser würden dann genug von mir haben. Es ist mir aber vielfach von nachsichtigen Freunden und liebenswürdigen Gönnerinnen, ja sogar von grimmigen Kritikern die Aufforderung zuteil geworden, meine „Denkwürdigkeiten“ fortzusetzen. Ich weiß dies als Kundgebung wohlwollender Gesinnung zu schätzen und will den geäußerten Wünschen, trotz mancher Bedenken, gern entsprechen. Doch muß ich mir bei den jetzigen Papier- und Druckpreisen Beschränkung auferlegen: wenn ich meinen Lebensfaden zu lang ausspinne, ist zu befürchten, daß der Herr Verleger sich die Schere der Atropos holen läßt. So will ich nur noch mein Leben und Streben als Schüler und Student schildern. Das bringt mir aufs neue heiter Stunden, denn ich bin so glücklich, auch diesen Zeit-abschnitt ganz unter dem Gesichtspunkt des Reichtums an Lebensfreuden betrachten zu können. Zur notwendigen Kürze wird es viel beitragen, wenn ich so wenig als möglich von meinen schwachen Seiten rede, sie werden ohnehin deutlich genug aus dem fadenscheinigen Mäntelchen des Eigenlobs hervorschimmern wie einst die verwundbare Ferse des edlen Achilleus aus seinem löchrigen Heldenstrumpf. Ich bin weit davon entfernt, meine alltäglichen Erfahrungen als Wegweiser und meine harmlosen Geständnisse als Warnungstafel aufrichten zu wollen. Sollte aber der oder jener junge Mann Lust haben, ein sonniges Stück meiner Lebensbahn in der Erinnerung mit mir zu durchwandern, so heiße ich ihn willkommen und hoffe unentwegt sein Zutrauen zu gewinnen. Und von den Alten wird mir gewiß mancher gern Gesellschaft leisten, denn sie plaudern alle von nichts lieber als von fröhlicher Jugendzeit. Geschrieben zu Dresden, Ludwig-Richter-Straße 31, in meinem siebzigsten Lenze. INHALT: --- Geleitwort 5 Aus der Schule geplaudert 7 Tisch- und Bettgeheimnisse 16 Äußere und innere Welt 20 Auf dem Schulwege 26 Große und kleine Erlebnisse 34 Hinaus in die Ferne 40 An den Brüsten der Wissenschaft 47 Unter der blauen Mütze 52 Ein behagliches Dasein 67 In gelehrter Gesellschaft 76 Der Doktorhut grüßt 84 Glücklich am Ziele 90 Kurzbiographie 97 Tätigkeiten und Veröffentlichungen 98

Parameter

ISBN
9783867777865
Verlag
Rockstuhl

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