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Der französische Ökonom Thomas Piketty hat mit seiner umfassenden Studie zur wachsenden Ungleichheit große Aufmerksamkeit erregt und gilt als Bestsellerautor, auch in Deutschland. Seine Daten werden als wegweisend für die Debatte über Verteilungspolitik angesehen, doch die Resonanz im gesellschaftskritischen Spektrum ist zurückhaltend. Kritiker bemängeln, dass Piketty 'nie antikapitalistisch' argumentiere. Diese Haltung wird jedoch wenig durch empirische Fakten gestützt. Pikettys und seiner Kollegen Daten zur Vermögensverteilung und zum Volkseinkommen markieren eine Zäsur in der gesellschaftspolitischen Diskussion. Der Großteil der Menschheit besitzt kaum etwas, oft nur Schulden. Eine aktuelle Untersuchung der US-Zentralbank zeigt, dass die untere Hälfte der US-Haushalte nur 1% des Vermögens hält, ein Rückgang von 3% seit 1989. Im Gegensatz dazu stieg der Anteil der reichsten 5% von 54 auf 63%. Die herrschenden Eliten sind besorgt, dass die Ungleichheit ein Niveau erreicht hat, das dem des frühen 20. Jahrhunderts ähnelt. Piketty fragt, was an dem Versprechen der Gleichheit der Französischen Revolution gescheitert ist und ob wir uns erneut einer ähnlichen Ungleichheit nähern. Dies wirft die Frage nach den Entwicklungsperspektiven des Kapitalismus auf und ob eine zivilisatorische Anpassung möglich ist oder ob wir in eine erneute Katastrophe steuern.
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Piketty kurz & kritisch, Joachim Bischoff
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- 2015
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