Bildung und soziale Ungleichheit
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„Bildung und soziale Ungleichheit“ bietet eine übersichtliche und verständliche Einführung in den aktuellen Stand empirischer Forschung zu sozial ungleichen Bildungschancen und Bildungserfolgen in Deutschland. Entsprechende Ergebnisse für europäische Nachbarländer werden berücksichtigt und ermöglichen Vergleiche. Dargelegt wird, wie die familiäre Soziallage und Sozialisation die Schullaufbahn von Kindern und Jugendlichen auf jeder Etappe beeinflussen. Diese Bedingungen wirken sich nicht nur auf die schulischen Leistungen aus. Sie beeinflussen - leistungsunabhängig - auch Lehrerurteile und Elternentscheidungen an Bildungsübergängen. Der doppelte Herkunftseinfluss wird noch verstärkt durch Besonderheiten des deutschen Schulsystems: durch eine frühe Aufteilung der Kinder in der mehrgliedrigen Sekundarstufe I und durch die überwiegende Halbtagsbeschulung. Im Buch wird verzichtet auf eine gesonderte Abhandlung von älteren und neueren Theorien zu sozialen Ungleichheit von Bildung. Stattdessen werden empirische Analysen zu den Mechanismen sozialer Auslese jeweils in die einzelnen Abschnitte integriert. Neuere Forschungsergebnisse belegen, dass die immer noch geringeren Schulerfolge von Migrantenkindern inzwischen weniger bedingt sind durch die Herkunft aus dem Ausland als vielmehr durch die häufig ungünstigere Soziallage ihrer Familien in Deutschland. Eingegangen wird zudem auf die Problemgruppe der bildungsarmen jungen Leute. Deren Anteil ist im europäischen Vergleich relativ hoch. Der Mangel an schulischen Kompetenzen und Abschlüssen hat schwerwiegende Folgen. Diese betreffen nicht nur die Berufsaussichten und Lebenschancen der Bildungsarmen selbst. Auch die Gesellschaft ist betroffen, insofern ihr durch diesen Mangel erhebliche Kosten und Schäden entstehen. Die abschließend erläuterten Reformvorschläge sollen zeigen, wie sich die soziale Ungleichheit von Bildungschancen verringern und auch Bildungsarmut als extreme Form von Ungleichheit verhindern lässt.