Öffentlichkeitswirkung von IT-Projekten des Bundes
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Staatliche IT-Projekte treten immer wieder durch Misserfolge in Erscheinung. Trotz erfolgversprechender Projektinhalte und -ziele sowie geeigneter Technologien werden Projekte, wie bspw. der Elektronische Entgeltnachweis (ELENA), der neue Personalausweis (nPA) sowie die Elektronische Gesundheitskarte (eGK), zu spät, in reduziertem Umfang oder gar nicht beendet. Eine wesentliche Gemeinsamkeit der Projekte besteht im fehlenden oder unzureichenden Einsatz adäquater Kommunikationsmaßnahmen zur Erzielung von Akzeptanz in der Öffentlichkeit. Obwohl die Öffentlichkeit als essenzielle externe Zielgruppe den Erfolg staatlicher Projekte maßgeblich beeinflusst, hat die Öffentlichkeitswirkung von IT-Projekten des Bundes bisher weder in wissenschaftlichen Untersuchungen noch in staatlichen Projekten angemessen Berücksichtigung gefunden. Aufgrund der bislang fehlenden Auseinandersetzung mit dieser bedeutenden Problematik werden in der Studie zunächst ausgewählte IT-Projekte des Bundes, wesentliche Erkenntnisse der Misserfolgsforschung in der Wirtschaftsinformatik sowie elementare Aspekte der Öffentlichkeitswirkung betrachtet. Anschließend erfolgt eine Untersuchung der bisherigen Berücksichtigung der Öffentlichkeitswirkung in bestehenden Managementansätzen und -instrumenten sowie IT-Standards und -Methoden des Bundes. Hierbei werden u. a. die Ansätze Projektmanagement/ IT-Projektmanagement, Change-Management, Stakeholder-Management, Projektmarketing sowie Public Relations erläutert. Auf Basis dieser Ergebnisse wird der neue Ansatz des integrated Public Persuasion Managements (iPPM) entwickelt. iPPM berücksichtigt die Öffentlichkeit als entscheidende externe Zielgruppe und ermöglicht das Erreichen einer positiven Öffentlichkeitswirkung von IT-Projekten des Bundes. Der Fokus liegt dabei auf der Überzeugung der Öffentlichkeit vom Nutzen und von der Notwendigkeit der jeweiligen staatlichen IT-Projekte. Neben dem Vorgehensmodell sowie verschiedenen Kriterien zu dessen projektspezifischer Anpassung beinhaltet der Ansatz das Qualifikationsprofil eines Public Persuasion Managers, wesentliche Anforderungen an ein iPPM-Softwaremodul sowie Leitlinien für einen potenziellen Projekterfolg.