Biografie und Raumerleben
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Hans-Jürgen Glinka erarbeitet über das Instrumentarium der Biografieanalyse und im Zuge der Biografieforschung grundlegende Wissensbestände zum Verhältnis von Biografie und Raumerleben. Wie erleben Menschen den städtebaulich und kulturell geprägten Raum und welche Auswirkungen haben dabei die lebensgeschichtlichen, sozialen und kollektiv-historischen Rahmenbedingungen - so len die zentralen Fragestellungen, die auf dem Hintergrund des empirisch erhobenen Primärdatenmaterials sukzessiv und im erkenntnisgenerierenden Prozess einer Beantwortung zugeführt werden. Der Autor entwickelt in diesem Zusammenhang das Konzept der besonderen sozialen Orte als eine wesentliche analytische Kategorie für die Theoriegenerierung. Ein räumliches Arrangement kann nur dann zum besonderen Ort werden, wenn es von seinem Nutzer biografisch und sozial besetzt werden kann. Einen weiteren zentralen Aspekt der Forschungsarbeit stellt mit Blick auf das Raumerleben die Fokussierung der unterschiedlichen biografischen Passagen dar. Passagen in der Lebensgeschichte finden ihren räumlichen Niederschlag konkret in der Veränderung biografischer Raumrelevanzsetzung, so wie sie über die Identität und Haltung des Menschen hervorgebracht wird. Die Lebensgeschichte kann ohne räumliche Bezüge nicht erinnert und erzählt werden.