Hochqualifizierte in Integrationskursen – eine fallstudienorientierte Analyse zu Zweitspracherwerb, Identität und Partizipation
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Der Zuzug hochqualifizierter Migranten wird in Deutschland, wie in vielen anderen Ländern der Welt, besonders gefördert. So sind seit der Jahrtausendwende mehrere Gesetzesänderungen vorgenommen worden, die Fachkräften und Akademikern die Migration nach Deutschland erleichtern sollen, darunter unter anderem die „Blaue Karte EU" und die verbesserten Abläufe zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Seit 2005 können Zuwanderer die deutsche Sprache in den sogenannten Integrationskursen erlernen. Hier findet man hochqualifizierte Lerner jedoch häufig in äußerst heterogen zusammengesetzten Gruppen, wobei das Einstufungsverfahren den Bildungshintergrund der Teilnehmer mitunter kaum berücksichtigt. Wie aber erlebt jemand, der auf seinem Bildungsweg bereits so weit voran geschritten war, den völligen Neuanfang mit der Zweitsprache Deutsch in diesem Kontext? Der vorliegende Band leistet anhand einer qualitativen Longitudinalstudie eine genaue Beschreibung der Situation von drei hochqualifizierten Migranten in Deutschland. Auf Grundlage von narrativen Interviews und Interaktionsdaten wird untersucht, wie sich der Zweitspracherwerb, die gesellschaftliche Partizipation und das Selbstbild der Betreffenden in einem Zeitraum von ein bis zwei Jahren nach der Zuwanderung entwickeln und verändern. Dabei werden theoretische Konzepte des soziokulturellen Paradigmas der Spracherwerbsforschung mit Überlegungen aus der Identitätsforschung verbunden.