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Morphologische Analyse von caninen RPE65-/- Retinae vor und nach AAV-vermittelter Gentherapie

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Die frühkindliche Netzhautdegeneration, welche eine seltene Form von Blindheit beim Menschen darstellt, wird unter anderem durch Mutationen im RPE65 Gen ausgelöst. Sie ist durch verschiedene visuelle Einschränkungen innerhalb der ersten Lebensjahre charakterisiert. Der schwedische Briard ist ein natürlich vorkommendes Hundemodell für diese Erkrankung. Adenoassoziierte Viren (AAV) vermittelte Gentherapie führt bei diesen Hunden zur Wiederherstellung der Stäbchen- und Zapfenfunktion im behandelten Auge. Bei humanen Patienten hingegen ist der therapeutische Effekt gering. Das Ziel dieser Studie war es eine ausführliche immunohistochemische Untersuchung der caninen RPE65-/- Retina vor und nach erfolgreicher AAV vermittelter Gentherapie durchzuführen, um ein besseres Verständnis der Erkrankung zu erhalten. Es wurden die Retinae von 14 Hunden (n=21) untersucht, wobei drei Wildtyptiere und 11 betroffene Tiere verwendet wurden. Vier der betroffenen Tiere hatten zuvor eine unilaterale Injektion eines Vektors erhalten, welcher eine Kopie des humanen RPE65 Gens beinhaltet. Die Hunde wurden im Alter zwischen drei und 96 Monaten euthanasiert. Es wurden verschiedene Marker als Primärantikörper verwendet, um die unterschiedlichen Zellarten der Retina zu untersuchen Im Alter von zwei Jahren weisen die betroffenen Tiere einen einheitlichen Verlust von L/M-Zapfen über die gesamte Retina auf. Die S-Zapfen hingegen sind vorallem im zentralen superioren Retinabereich vermindert. Innerhalb beider Zapfentypen kommt es zu einer Delokalisation der Opsine. In der peripheren Retina kommt es zur Delokalisation von Bandsynapsen in die äußere nukleäre Schicht. Im weiteren Verlauf der Erkrankungen breiten sich die gefundenen Veränderungen über die gesamte Retina aus. Nach erfolgreicher Gentherapie ist eine Relokalisation der Zapfenopsine zu erkennen. Im behandelten Bereich kommt es zur Reduzierung des S-Zapfenverlust und der Delokalisation der Bandsynapsen. Bereits im frühen Stadium der Erkrankung treten somit massive Veränderungen in der Retina aus. Die Veränderungen verschlimmern sich im weiteren Verlauf der Erkrankung und können nicht alle durch die Gentherapie aufgehalten werden. Der therapeutische Effekt auf die S-Zapfen ist höher als auf die L/M-Zapfen. Beim Menschen allerdings wird die zentrale Sehschärfe durch die L/M-Zapfen bestimmt. Der einschränkte therapeutische Effekt auf die L/M-Zapfen könnte somit eine Erklärung für die unterschiedlichen Therapieerfolge bei Hund und Mensch darstellen.

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ISBN
9783835962897

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2015

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