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Zwischen Pommesbude und Muskelbank

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Das RTL-Nachmittagsprogramm steht im Ruf, lediglich „Unterschichtenfernsehen“ abzusondern. Und doch erreicht der Privatsender mit seinen billig produzierten Formaten ein Millionenpublikum. Besonders quotenträchtig ist seit Jahren die Sendung „Familien im Brennpunkt“. Hier werden frei erfundene Geschichten erzählt, die wie aus dem Leben gegriffen wirken sollen. Laiendarsteller spielen simpel gestrickte Stories, die diskriminierende Bilder der „Unterschicht“ zeichnen und Klischees über die schwächsten Glieder der Gesellschaft als Realität erscheinen lassen. Britta Steinwachs beleuchtet anhand von zwei „Familien im Brennpunkt“-Folgen, in welcher Weise darin Menschen aus der „Unterschicht“ vor allem im Hinblick auf ihre körperliche Sphäre dargestellt werden und zeigt, wie hier ein scheinbar unpolitisches Unterhaltungsformat die strukturelle Verachtung der Armen (re-)produziert. Ihr Buch steht mit seiner aufklärerischen Prämisse in der Tradition klassischer Ideologiekritik und hilft zu verstehen, wie die negative Zuschreibung „Unterschicht“ strategisch inszeniert wird. Die Autorin: Britta Steinwachs, Jahrgang 1987, ist Soziologin und lebt in Berlin. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist die ideologiekritische Auseinandersetzung mit popkulturellen Phänomenen. Zuletzt erschien in der edition assemblage von ihr und Christian Baron „Faul, Frech, Dreist. Die Diskriminierung von Erwerbslosigkeit durch BILD-Leser*innen“.

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2015

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