Tanz auf Messers Schneide
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»Kriminalität« und »Recht« in nationalsozialistischen Ghettos Dieses Thema verblüfft vielleicht auf den ersten Blick, dachte man doch, die verfolgten Juden Europas lebten in einem rechtsfreien Raum, in dem absolute Willkür herrschte. Tatsächlich aber entwickelte sich in den Ghettos eine eigene Rechtsspähre. Am Beispiel der Ghettos Warschau, Litzmannstadt und Wilna beschreibt Svenja Bethke, auf welche Weise die jüdischen Instanzen bemüht waren, das Recht als Instrument des Schutzes der Gemeinschaft und der Aufrechterhaltung einer internen Moral einzusetzen. Sie schildert die tragische Chancenlosigkeit und den letztlich aussichtslosen Versuch einer Anpassung an erzwungene Lebensverhältnisse. Svenja Bethke zeichnet ein vielschichtiges Bild der Ghettogemeinschaft, die nicht einfach eine solidarische Opfergemeinschaft war, die als Kollektiv ums Überleben kämpfte, sondern eine sozial heterogene, unterschiedliche Interessen verfolgende Zwangsgemeinschaft.