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In einer seiner „Reportagen“ beschreibt Markov, dass das Hören altbulgarischer Kirchenmusik einen Eindruck von „dem wahren, ewigen Bulgarien“ vermittelt. Seine Texte thematisieren Umstände, die das Land von seinem Erbe entfremdeten. Wolf Oschlies hat 2013 für den Wieser Verlag sieben Reportagen von Markov übersetzt und kommentiert. Markov, ein Bulgare, bietet ein repräsentatives Porträt Bulgariens in kommunistischer Zeit. Er beginnt mit einer Analyse des Bulgarischen Schriftstellerverbands, der in Osteuropa durch seinen Reichtum und die Privilegien seiner Mitglieder auffiel. Ein weiteres Thema ist die bulgarische Ablehnung des Personenkults, insbesondere in Bezug auf das 1949 nach sowjetischem Vorbild errichtete Mausoleum für Georgi Dimitrov, dessen Sprengung Markov nicht mehr erlebte. Zudem wird die Beziehung der Bulgaren zu den Russen/Sowjets behandelt, wobei der ehemalige Präsident Želju Želev betont, dass die traditionelle Russophilie ein Hindernis für die Entwicklung hin zu westlichen Werten darstellt. Markov kritisiert ebenfalls diese Russophilie. Die Auswahl umfasst auch Porträts, darunter die bulgarische Reaktion auf Stalins Tod und eine Analyse von Valko Cervenkov, dem ehemaligen Parteichef. Ein Kapitel über Todor Živkov bietet eine differenzierte Sicht auf seine Person. Die Sammlung schließt mit einem kurzen, aber eindrucksvollen Stück über den Witz als Ausdruck von Intelligenz und Schläue.
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Reportagen aus der Ferne, Georgi Markow
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- Erscheinungsdatum
- 2014
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