Therapieerfahrungen und Monitoring von Omalizumab bei Kindern und Jugendlichen mit einem schweren allergischen Asthma bronchiale
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Der monoklonale humanisierte Anti-IgE-Antikörper Omalizumab wird erfolgreich als Zusatztherapie zur verbesserten Asthmakontrolle bei Kindern ab sechs Jahren mit einem schweren persistierenden allergischen Asthma bronchiale eingesetzt. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Effektivität der Anti-IgE-Therapie zu überprüfen und Möglichkeiten eines bis dato nicht vorhandenen Therapiemonitorings aufzuzeigen. In der prospektiven therapeutischen Längsschnittstudie erhielten 13 Patienten im Alter von 8 bis 17 Jahren (12,3 ± 2,5 Jahre) mit schwerem persistierenden allergischen Asthma eine Add-on Therapie mit Omalizumab. Folgende Parameter wurden untersucht: Gesamtbeurteilung durch den Arzt, Exazerbationsrate, Lebensqualität, Leistungsfähigkeit, Komorbiditäten, Asthmakontrolle sowie die Lungenfunktions-parameter (PEF, FEV1, Atemwegswiderstand). Im Abstand von 3 - 6 Monaten wurde vor jeder Omalizumab-Injektion das Gesamt-IgE im Serum mittels des ADVIA Centaur® IgE-Tests und das freie IgE mit dem recoveryELISA® bestimmt. Bei einer mittleren Therapiedauer von 49 Monaten (7 - 91 Monate) zeigte Omalizumab eine sehr gute Verträglichkeit und Effektivität mit Reduktion der Exazerbationsrate (p = 0,003), signifikanter Verbesserung des Asthmakontrolltests (p = 0,001), der Lebensqualität, der Komorbiditäten und des PEF (5,59 l/s ± 1,3; p = 0,036) bzw. FEV1 (2,5 l ± 0,7; p = 0,028). Die Dosis inhalativer und systemischer Steroide konnte reduziert bzw. abgesetzt werden. Nach Therapiebeginn war eine signifikante Reduktion des Gesamt-IgE von 1413,2 IU/ml auf 480,9 IU/ml (p = 0,003) nach sechs bzw. des freien IgE von 570 IU/ml auf 24,3 IU/ml (p = 0,018) nach drei Monaten nachweisbar. Bei acht Patienten konnte die Omalizumab-Dosis erfolgreich reduziert werden. Die Daten bestätigen eine sehr gute Therapieeffektivität von Omalizumab bei Kindern- und Jugendlichen mit schwerem persistierenden allergischen Asthma. Die Therapie konnte erfolgreich auf Patienten mit hohen basalen IgE-Spiegeln ausgeweitet werden. Der ADVIA Centaur® Gesamt-IgE-Test stellt, zusammen mit der klinischen Beurteilung, ein mögliches Instrument zum routinemäßigen Therapiemonitoring von Omalizumab dar, womit eine Verlaufsbeurteilung und Dosisanpassung möglich wird. Einer der beiden Antikörper des Assays scheint mit Omalizumab um dasselbe Bindungsepitop zu konkurrieren und damit nicht das Gesamt-IgE, sondern freies IgE zu messen. Die hohe Korrelation zum recoveryELISA® bestärkt diese Vermutung. Hinsichtlich der Validierung des freien und Gesamt-IgE sowie des ADVIA Centaur® im routinemäßigen Therapiemonitoring werden weitere Studien benötigt.