Denken entlang der Politik
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In den vergangenen Jahren haben die Arbeiten des lange Zeit nur noch wenig beachteten Philosophen Louis Althusser neues Interesse erfahren, was nicht zuletzt durch die Veröffentlichung der nachgelassenen Schriften des französischen Marxisten provoziert wurde. Die vorliegende Arbeit versucht sich an einer engführenden Lektüre Althussers – insbesondere auch seiner kontroversen „selbstkritischen“ Phase – sowie des frühen Max Horkheimers und weist damit auf nur selten registrierte theoretische Übereinstimmungen zwischen den beiden Autoren hin. Dies wird anhand der Frage nach einem der Gegenwart adäquaten Materialismus-Begriff herausgearbeitet und diskutiert. (Es lässt sich nämlich zeigen, dass sowohl Althusser als auch Horkheimer sich darum bemüht haben, einen Materialismus-Begriff zu rekonstruieren, der weder eine reduktionistische Ontologie markiert noch ein weltanschauliches Konzept darstellt.) Materialistisches Denken im Sinne Althussers und Horkheimers – so die These des vorliegenden Buches – geht es nicht um die geschichtsphilosophische, ontologische oder anthropologische Fundierung politischer Praxis; vielmehr ist es als „intellektuelle Seite“ der Kämpfe der Subalternen zu begreifen – als ein „denken entlang der Politik“.