Historische Interventionen
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Die jahrzehntelange Auseinandersetzung mit der Geschichte von Minderheiten und besonders ihrer Ausgrenzung und Verfolgung macht Wolfgang Wippermann neben seiner internationalen Reputation als Faschismusforscher zu einer Ausnahmeerscheinung unter den deutschen Historikern. Sein besonderes wissenschaftliches Interesse gilt dem nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma. Zu diesem Thema hat er – ebenso wie zur Entwicklung einer wissenschaftlich-empirisch begründeten Faschismus- theorie – grundlegende Beiträge veröffentlicht. Gemeinsam mit dem Literaturwissenschaftler Wilhelm Solms gehört Wolfgang Wippermann damit zu den Wegbereitern der Antiziganismusforschung. Dabei war und ist es ihm auch ein wichtiges Anliegen, die tiefen Wurzeln der Vorurteilsstrukturen in der deutschen und europäischen Geistesgeschichte offenzulegen. Seine Forschungsarbeit gewinnt heute noch an Aktualität und Relevanz. Wolfgang Wippermanns 70. Geburtstag ist ein angemessener Anlass, seine Verdienste um die historische Aufarbeitung und Forschung mit dieser Festschrift zu würdigen. Für den Jubilar gehören wissenschaftliche Verantwortung und gesellschaftspolitisches Engagement eng zusammen, weshalb er sich nie davor gescheut hat, auch in kontroversen Fragen öffentlich Position zu beziehen. Übertriebene Altersmilde ist also auch in Zukunft nicht von ihm zu erwarten. Die Festschrift verbindet mit ihren Beiträgen die wichtigsten Forschungsfelder, in denen Wolfgang Wippermann seit Jahrzehnten Akzente setzt – und als Historiker interveniert.