Die neue Ungleichheit
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Im März 2009 stürzte das historische Stadtarchiv in Köln ein: eine Katastrophe, die als Folge des neoliberalen Stadtumbaus gelesen werden kann. Trotzdem hat es eine Kritik am Neoliberalismus oft schwer, weil ihr ein klar umrissener Gegenstand fehlt. Angesichts struktureller Komplexität richten sich Analyse und Kritik oft nur auf Vereinzeltes. Dieser Tendenz begegnet Arne Schmitt in seinem Buch mit dezidierter Einfachheit, oder, um einen zentralen Begriff aus dem Text des Schriftstellers Thorsten Krämer zu gebrauchen: mit Un-Unübersichtlichkeit. Auf einem abgesteckten Spaziergang durch die Stadt Köln fotografiert Schmitt Architekturen verschiedener Epochen, alle in Schwarzweiß. Bilder und Buchform nehmen dabei Bezug auf jene thematischen Bildbände der 1950er und 1960er Jahre, in denen politische und gesellschaftliche Kritik der Gegenwart mit fotografischen Darstellungen der Stadt verknüpft wurde – ein Anspruch, den es zurückzugewinnen gilt.