Wilhelm Morgenstern alias Willi Rudinoff
Autoren
Mehr zum Buch
Wilhelm Morgenstern, der sich meistens Willi Rudinoff nannte, spielt heute nur noch in der Forschungsliteratur zu Frank Wedekind eine kleine Rolle, weil er zu dessen Freundeskreis gehörte und den Dichter wohl in mancher Hinsicht inspirierte. Rudinoffs Biographie wäre aber auch ohne diese Freundschaft bemerkenswert. Denn er war nicht nur ein geschickter Zeichner und Radierer, sondern trat auch als Alleinunterhalter, Vogelstimmen-Imitator, Schnellmaler, Pantomime, Opernsänger, Kunstpfeifer und noch manches andere auf. Und zwar auf den Varietébühnen, in den Vaudeville-Theatern und Zirkussen sämtlicher fünf Kontinente. 40 Jahre lang befand er sich meistens auf Tournee. Bis zu diesem Buch war nicht bekannt, wann und wo er gestorben ist, er galt sozusagen als verschollen. Und fast die gesamte Literatur, die Künstlerlexika und das Internet führen ihn unter dem falschen Vornamen „Willibald“. Anhand von Briefen, Zeitungsartikeln und autobiographischen Texten gibt dieses Buch Einblick in ein unstetes Künstlerleben, das 1866 in der jüdischen Gemeinde von Angermünde begann und 1931 in einem Wiener Krankenhaus endete.