Martin Steinert, André Mailänder - wooden cloud
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DER KÜNSTLER: Raumgreifende Installationen aus Holzstäben bilden seit einigen Jahren den Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit des Bildhauers Martin Steinert. Diese meist für einen begrenzten Zeitrahmen im öffentlichen Raum angelegten Gebilde wirken zum einen durch ihre abstrakt figurative Formgebung, zum anderen durch die Ambivalenz, die sich aus monumentaler Präsenz und eingeplanter Vergänglichkeit ergibt. Die raumästhetische Prägung einer fest gefügten Umgebung soll dabei über die tatsächliche Standdauer der Skulptur hinaus wirken. DIE IDEE: Unter dem Titel „wooden cloud – Die Architektur der Wünsche“ plant Martin Steinert eine Reihe solcher Raumskulpturen in verschiedenen Metropolen. An jeweils einem markanten, stark frequentierten Ort wird er in jeder dieser Städte aus Tausenden Holzstäben eine wooden cloud bauen. Diese Stäbe sollen vor und während der Montage mit Wünschen beschriftet werden. Das können ganz persönliche oder allgemeine, Politik, Gesellschaft oder Weltgeschehen betreffende Wünsche sein. Eingeladen, sich aktiv an der Aktion zu beteiligen, sind alle Menschen vor Ort. Wer seine Wünsche nicht selbst am Aktionsplatz auf einem Stab festhalten kann oder möchte, hat Gelegenheit, diese alternativ auf einer Internet-Plattform zu äußern. Projektmitarbeiter werden dann die Holzstäbe entsprechend beschriften. Der Auftakt der Reihe fand in Martin Steinerts Heimatstadt Saarbrücken statt. Dort gestaltete er in der Johanneskirche seine erste wolkengleiche Holzskulptur aus den vielfältigen Wünschen ganz unterschiedlicher Menschen, fotografisch begleitet von André Mailänder. DIE RAUMSKULPTUR: Martin Steinert nennt seine Holzinstallationen Raumskulpturen. Nicht nur, weil sie im öffentlichen Raum Platz einnehmen, sondern auch, weil sie dort einen neuen Raum schaffen, begehbar, einsehbar oder auch nur spürbar. Die mit persönlichen Wünschen der Bewohner beschrifteten Holzstäbe verbinden sich zu einer monumentalen Skulptur in deren Stadt, verflechten sich miteinander zu einer Wolke aus Träumen und Hoffnungen. Und indem an jeder neuen Station auch Stäbe der vorherigen mit verbaut werden, verknüpft Martin Steinert in seiner „cloud“ Menschen aus ganz unterschiedlichen Orten miteinander.