
Parameter
Mehr zum Buch
Ziel ist es, zwei Bereiche zusammenzuführen: die Entwicklung tragbarer Uhren und die technischen Voraussetzungen, die dafür gelöst werden mussten. Seit dem späten 18. Jahrhundert veränderte sich durch die Verbreitung von Taschenuhren der bürgerliche Umgang mit ‚Zeit‘, was sich literarisch vielfältig widerspiegelt. Im Mittelpunkt stehen drei Autoren: Adolph Freiherr Knigge, Gustav Freytag und Friedrich Hölderlin. Knigge betonte, dass die Bürger sich zu lange von der politischen und sozialen Dominanz der Mächtigen zurückgezogen hatten. Er sah ein neues bürgerliches Zeitethos als Beitrag zur Emanzipation der Bürger, wobei der sorgfältige Umgang mit der Zeit Ausdruck tüchtigen Bürgersinns war. Freytag verband dieses Zeitethos mit klaren, nachvollziehbaren Verhältnissen und der Abgrenzung von nichtbürgerlichen Schichten. Seine Ansichten wurden von vielen als Norm angesehen, die zu befolgen war. Im Gegensatz dazu lehnte Hölderlin die Bindung des Lebens an eine von anderen gesetzte Zeitdisziplin ab. Dies widersprach den Erwartungen der bürgerlichen Ehrbarkeit in Württemberg, aus der er stammte. Hölderlin verkörpert einen nicht-bürgerlichen Weg in die Moderne, was sich in seinen sozialen Schwierigkeiten und seinem Rückzug in fremde Namen zeigt, sowie in seinem Austritt aus der allgemeinen bürgerlichen Zeitzählung.
Buchkauf
Das Gesetz der Uhr, Christoph Prignitz
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2015
Lieferung
Zahlungsmethoden
Keiner hat bisher bewertet.