Vom Wert der Subsistenz
Autoren
Mehr zum Buch
„Urban Gardening“, Tauschkreise, Selbermachen liegen im Trend. Menschen in den industrialisierten Ländern nehmen die Gestaltung ihres sozialen und ökologischen Umfeldes wieder vermehrt selbst in die Hand. Solche Strategien spielen sich auf der „anderen Seite der Ökonomie“ ab: Unbezahlte Arbeit und schonender Umgang mit unseren Lebensgrundlagen liefern mutige Entwicklungsimpulse für unsere Gesell-schaft. Subsistenz und Selbstversorgung sind damit keine überholten Konzepte der Vergangenheit, sondern wertvolle Strate-gien, auch in der Moderne. Genau bei „uns“, wo sich die kapitalistische Produktion uneingeschränkt „stark“ wähnt, kann sie so hinterfragt und kritisiert werden und ihr ein anderes Streben - ein Aus-sich-selber-bestehen-Können - entgegengestellt werden. Ein Akt der „Sabotage“ an den Waffen des Massenkonsums, um uns selber ein Stück weit zu reflektieren und um den sogn. Entwicklungsländern mehr Chancen auf Eigenentwicklung fernab der Weltmärkte zu eröffnen. Es gilt also, den „originären“ Aspekt der Subsistenz wieder umfassend zu betonen. Subsistenz soll dabei nicht als nostalgischer oder idyllischer paradiesischer Zustand erscheinen oder als Armutskonzept interpretiert werden, sondern: Sie ist eine Kulturleistung! Eine Kulturleistung, die auch für die Herausforderung der Gegenwartsgesellschaften Lösungsansätze zu bieten vermag.