Mythos Süntel-Buche

Eine Annäherung an den Mythos Süntel-Buche in Text und Fotografie: Bis heute hat die Süntel-Buche das Geheimnis ihrer Entstehung nicht vollständig preisgegeben. Sie ist eine genetische Mutation der Rot-Buche und eine dendrologische Rarität. Benannt wurde sie nach dem Süntel, einem Höhenzug im Weserbergland in Niedersachsen. Der ausgeprägte Dreh- und Zickzack-Wuchs verleiht der Süntel-Buche ein eigentümlich-bizarres Erscheinungsbild. Das wurde dieser Baumart fast zum Verhängnis, denn ihr Holz ist für die Forstwirtschaft unbrauchbar. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der größte natürliche Bestand im Süntel nahezu vollständig vernichtet. Überlebt hat die Süntel-Buche nur dank der Menschen, die sich ohne Kosten-Nutzen-Rechnungen an ihrem urwüchsigen Aussehen erfreuen konnten und die sich um ihre Arterhaltung sorgten. Ein wachsender Kreis engagierter Süntel-Buchen-Freunde kümmert sich seit Jahrzehnten um die aufwändige Nachzucht, damit die bizarren Baumgestalten auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben. Mystisch, verwunschen, unheimlich sind Attribute, mit denen die Süntel-Buche oft umschrieben wird. Kaum jemand bleibt unberührt von ihrem außergewöhnlichen Erscheinungsbild. Seit jeher regt dieser Baum die menschliche Phantasie an und vermittelt dem aufmerksamen Betrachter geradezu magische Begegnungen. Verborgene Wesen kommen ans Licht – oft erst auf den zweiten oder dritten Blick. Sie erzählen uns vom wundersamen Formenschatz der Natur.