Intraartikuläre multifragmentäre Frakturen des distalen Radius
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Fragestellung: In der vorliegenden Studie soll untersucht werden, ob sich bestimmte Muster in der Verteilung der Fragmente einer multifragmentärer intraartikulärer Radiusfraktur zeigen und ob diese spezielle Charakteristika und Korrelationen aufweisen. Material und Methoden: Es erfolgte die retrospektive Analyse von 200 Computer- Tomographien von distalen Radiusfrakturen in Bezug auf die Anzahl und Größe der Fragmente in den jeweiligen Zonen und transversalen Schichten. Von den gleichen Patienten erfolgte die Osteoporosebestimmung anhand der nativradiologischen Röntgenbilder. Schließlich erfolgte die Korrelation der analysierten Frakturmorphologie zu Osteoporose, Geschlecht und verschiedenen Aspekten der operativen Therapie (OP Verfahren, OP Zeit, operative Revision). Ergebnisse: Es konnte gezeigt werden, dass die meisten Fragmente in der mittleren Säule lagen. Auch die Fragmentgröße in der Region war signifikant größer als in der radialen Säule. Zwischen den zwei gewählten transversalen Schichten (gelenknah und gelenkfern) konnte kein wesentlicher Unterschied der Frakturmorphologie detektiert werden. Die Frakturanalyse in Bezug auf die Frakturlinien und Fragmentgröße zeigte ansonsten keine Korrelationen zu Geschlecht, Osteoporose oder der operativen Versorgung. Schlussfolgerung: Nach der vorliegenden Methode zur Frakturanalyse mittels Bestimmung der Anzahl der Frakturlinien und der Größe der Fragmente, konnte kein richtungweisender Muster zur Subklassifizierung mehrfragmentärer intraartikulärer distaler Radiusfrakturen (23 C3 nach der AO Klassifikation) detektiert werden. Die gezeigte Signifikanz der Frakturmorphologie zwischen mittlerer und radialer Säule wird durch biomechanische Aspekte der Kraftübertragung erklärt. Eine Korrelation der Analyse zu den klinischen Ergebnissen (z. B. Schmerzen oder Beweglichkeitseinschränkung) kann eventuell einen Prognosecharakter herauskristallisieren; dies kann jedoch nur im Rahmen eines prospektiven Studiendesigns untersucht werden.