Die Auswirkungen der Finanzkrisen auf Repurchase Agreements
Autoren
Mehr zum Buch
Repurchase Agreements sind sowohl für Zentralbanken als auch für Geschäftsbanken ein Hauptbestandteil ihrer täglichen Geschäftspolitik und hatten während der jüngsten Finanzkrise eine tragende Funktion für die Finanzstabilität des Eurosystems. Ihr Einsatz findet je nach Adressat unterschiedliche Anwendung. So sind sie ein elementarer Bestandteil für die kurzfristige Liquiditätsbeschaffung der Geschäftsbanken. Hingegen verwenden Zentralbanken Repogeschäfte für ihre Geldmengensteuerung und beeinflussen dadurch direkt und indirekt das Finanzmanagement von Unternehmen. Sollten sich die Bedingungen für die Liquiditätsbeschaffung auf den Geldmärkten verändern, werden Geschäftsbanken ihr Kreditgeschäft und Unternehmen ihr Investitionsverhalten dementsprechend anpassen. Die Untersuchung zeigt, welchen Einfluss Finanzkrisen auf Repogeschäfte haben können. Unter Betrachtung vergangener Finanzkrisen mit globalem Charakter ist festzustellen, dass die jüngste Finanzkrise die größten Auswirkungen auf Repurchase Agreements hatte. Jedoch können auch einige Parallelen zu vorherigen Finanzkrisen gezogen werden. Dazu werden ausgewählte Parameter und Indikatoren für die Untersuchung herangezogen und durch die deskriptive Methode synthetisiert. Für zukünftige Finanzkrisen können diese Parameter und Indikatoren als Muster für die Analyse der Auswirkungen einer Finanzkrise auf Repurchase Agreements herangezogen werden. Durch die empirischen Ergebnisse wird darüber hinaus erstmalig eine Repo-Theorie formuliert, die den Anspruch hat, alle wesentlichen Bestandteile eines liquiditätsinduzierten Repogeschäfts in Beziehung zu Finanzkrisen zu setzen. Die Repo-Theorie bezieht sich dabei nicht nur auf vergangene, sondern auch auf alle zukünftigen Finanzkrisen, die signifikante Auswirkungen auf Geldmärkte haben. Darauf aufbauend wird ein Ansatz eines idealtypischen Repomarktes definiert.