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Man fragt sich unwillkürlich, was mit Julian Faulhabers Fotografien nicht stimmt - zu perfekt sind die Proportionen, zu makellos die Fassaden. Doch es handelt sich gerade nicht um digital aufpolierte Studioaufnahmen, sondern um vorgefundene Räume und Szenerien, in denen wir uns tagtäglich bewegen oder denen wir medial vermittelt begegnen. Das Interesse des Fotografen gilt neuen Gebäuden, die er schon während der Bauphase mehrfach besucht, um sie dann, kurz bevor sie für die Öffentlichkeit freigegeben werden, zu fotografieren. Zu sehen sind durchkalkulierte, ideale Architekturen und Designobjekte, wie sie heute eingesetzt werden, um das Aussehen von Städten zu definieren. Sie finden ihre Entsprechung in den perfekt komponierten Fotografien Faulhabers. In seinen Bildern sagt gerade die Abwesenheit von Spuren etwas über die Räume aus, nämlich dass sie nicht allein für die Benutzung geschaffen sind, sondern vor allem zur Anschauung. Julian Faulhaber dekonstruiert gleichermaßen die Regeln der Architektur wie der Fotografie, indem er zeigt, wie beide zusammenwirken an der Konstruktion einer Wirklichkeit, die sehr gut auch ohne den Menschen auskommt. (Auszug aus einem Text von Stephanie Bunk).