Chen Kuen Lee
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Ineinandergeschobene Winkel, kristalline Formen und ein Garten, der bis in den Innenraum geht – der Architekt Chen Kuen Lee gestaltete außergewöhnliche Wohnhäuser, die sich durch ihre aufgesprengte Gestalt, die Verzahnung von Innen- und Außenraum sowie durch die landschaftsplanerische Gestaltung mit Hermann Mattern, Adolf und Hannes Haag auszeichnen. Während Lee seit Anfang der 1950er Jahre ein Büro in Stuttgart unterhielt und sich einen Namen als Architekt von Einfamilienhäusern in Süddeutschland machte, sind die Bauten, die er im Märkischen Viertel in Berlin errichtete, für den Massenwohnungsbau ausgelegt. Lee, geboren 1915 in Wuxing/China, gestorben 2003 in Berlin, gehörte zur Avantgarde der Nachkriegsarchitektur in Deutschland, wirkte aber auch theoretisch durch seine Schriften, die Bau- und Lehrtätigkeit der späten Jahre in Taiwan sowie durch die Gründung des deutsch-chinesischen Werkbunds, den er mit Hugo Häring und Hans Scharoun plante und damit einen Kulturtransfer par excellence initiierte. Er knüpfte nicht nur an die Konzepte des Neuen Bauens an, sondern entwickelte diese in einem eigenständigen Werk weiter, in dem fernöstliche Philosophie auf die europäische Moderne traf.