Weltsport in der Weltpolitik
Autoren
Mehr zum Buch
Jedes Detail der Sportentwicklung beruht unabweisbar auf politischen Voraus-setzungen. Deren Beobachtung, Beschreibung, Deutung und Beurteilung kommt daher entscheidende Bedeutung für die Aufgabe zu, sportverträgliche Antworten für wohlbegründetes sportpolitisches Handeln zu finden. Die Bewältigung dieser Aufgabe wird bislang dadurch behindert, dass sie mit zu schlichten, vordergründigen Mustern angegangen wird. Die Politikwissenschaft überlässt ihre Verantwortung den Medien. Diese aber verfolgen ihre eigenen Strategien. Dabei berichten sie nicht nur Sachverhalte, sie liefern zugleich Deutungs- und Urteilsrahmen für diese Sachverhalte und bestimmen damit den öffentlichen sportpolitischen Diskurs. Das Buch bestreitet Plausibilität und Stichhaltigkeit dieser Urteilsmuster und plädiert für eine grundlegende Revision. Dazu ruft es die geistesgeschichtlichen Quellen der Sportidee und einige Grundgegebenheiten der aktuellen Weltpolitik auf. Es grenzt die verteidigungswürdigen kulturellen Werte des Sports gegen vorgeordnete gesellschaftspolitische Werte ab, um so einen begründeten Legitimationsrahmen für die begrenzte gesellschaftliche Mitverantwortung der Sportpolitik zu finden. Es beschreibt an einigen Beispielfeldern den Weltsport auf dem Wege zu den Olympischen Spielen von Rio 2016. Es bestreitet die Berechtigung, einen Weltsportverband wie die FIFA aufgrund institutionellen Versagens als „Mafia“ abzuqualifizieren. Es begrenzt den Geltungsrahmen der vielbeschworenen Friedensfunktion des Sports und diskutiert geschichtsphilosophische Grundlagen für die Erfassung der historischen Dimension des Weltsports.