Der Bolschewist
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Mit Filmen über Ernst Thälmann und Karl Liebknecht, für die er die Drehbücher schrieb, wurde Michael Tschesno-Hell in der DDR bekannt. Noch dazu hatte er den Verlag Volk und Welt gegründet und trat als teils gefürchteter Kulturfunktionär auf. Sein Leben und Werk enthalten ein anregendes Stück Zeitgeschichte. Überzeugter Kommunist, schloss er sich in jungen Jahren der KPD an. Er emigrierte nach Paris, in die Schweiz, wo er mit Hans Mayer und Stephan Hermlin die Flüchtlingszeitschrift „Über die Grenzen“ herausgab. Ideologisch war er außerstande, die einstmals erlangten Begriffe seiner Weltwahrnehmung neuen Realitäten anzupassen. Die Treue zur Partei, erst zur KPD, dann zur SED, stellte er über alles, was ihn künstlerisch behinderte. Leichtfertig werden seine Filme heute als pure Propaganda abgehakt, doch sie sind, genau betrachtet, politische Romanzen. Mit DER HAUPTMANN VON KÖLN in der Regie von Slatan Dudow gelang ihm außerdem eine bitterböse Satire auf militaristische Tendenzen in der jungen Bundesrepublik.