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Die vorliegende Sammlung enthält Beiträge zu Martin Walsers Prosawerk aus vier Jahrzehnten, von , Ein fliehendes Pferd’ (1978) bis zu , Das dreizehnte Kapitel’ (2012). Die Aufsätze entstanden meist kurz nach dem Erscheinen des jeweiligen Romans oder der jeweiligen Novelle und die thematischen Schwerpunkte reflektieren, was bei der Lektüre der Texte zunächst ins Auge springen mag, aber auch was darüber hinausführt. Spiegelt sich ein gewisser Zeitgeist in diesen Studien wider, so erinnert dies an die öffentlichen Diskussionen der Jahre, aus denen die Werke hervorgingen. Denn die Handlung in Walsers Texten ist deutlich von den Turbulenzen der betreffenden Zeit geprägt, und ihre Protagonisten entwickeln aus ihren Erfahrungen Sensibilitäten, die sie für den Konflikt zwischen öffentlichen und privaten Interessen empfindlich machen. Selbst die Protagonisten, die zeitweise völlig mit der Erforschung ihrer Innenwelt beschäftigt zu sein scheinen, sind als Antwort auf die aktuelle Wirklichkeit erfunden. An dem anwachsenden Figurenkreis dieser Prosa zeichnet sich daher ein breites Spektrum von Reaktionen ab, das aus dem Umgang mit einer feindlich erlebten Umwelt entsteht. Das Hin und Her der vielfältigen Gedankengänge findet Ausdruck in dem unverkennbaren Walser-Ton, dieser Mischung aus Humor, Ironie und sprachlicher Empfindsam- und Genauigkeit.