
Mehr zum Buch
In den 1870er bis 1890er Jahren forderte die offizielle Kunstkritik von der deutschen Malerei, modernes Leben darzustellen. Diese Untersuchung beleuchtet, wie gesellschaftliche Umwälzungen in der offiziellen Malerei des deutschen Kaiserreichs reflektiert und anerkannt wurden, insbesondere im Kontext der Hochindustrialisierung. Industriedarstellungen zeigen eine Begeisterung für technischen Fortschritt und die von Feuer und Rauch geprägte Fabrikatmosphäre, während Arbeiter und Maschinen zu Protagonisten der Industriebilder avancieren. Das großstädtische Leben wird oft in belebten Szenen dargestellt, die die Entwicklung der Eisenbahn, neue Kommunikationswege und Urbanisierung thematisieren. Auch Auswanderung und bürgerliche Verlustängste werden durch Bilder von Banken, Börsen und Auktionsszenen reflektiert. Offizielle Gemälde mit sozialem Inhalt spiegeln bürgerliche Ansichten zur sozialen Frage wider, insbesondere die Notlage von Arbeiterfamilien. Rezeptionsästhetische Bildanalysen verdeutlichen das Bemühen um die Aufmerksamkeit des Betrachters. Profane Themen nähern sich in Komposition und Darstellung dem Historienbild an. Die Ambivalenz von Realismus und Idealismus prägt diese Werke, die einen Kompromiss zwischen der Reflexion gesellschaftlicher Realität und deren Verklärung eingehen, um den unterschiedlichen Erwartungen des Publikums gerecht zu werden.
Buchkauf
Reflexion und Verklärung – industrieller Fortschritt und gesellschaftliche Realität in der offiziellen Malerei des deutschen Kaiserreichs der 1870er bis 1890er Jahre, Jennifer Schlecking
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2016
Lieferung
- Gratis Versand in ganz Deutschland!
Zahlungsmethoden
Keiner hat bisher bewertet.