Tätigkeitsspezifische praktische Handlungsanleitungen für rückengerechtes Bewegen von Patienten
Autoren
Mehr zum Buch
Das hier dargestellte Forschungsvorhaben fokussiert auf die Identifizierung und quantitative Beschreibung tätigkeitsspezifischer biomechanischer Merkmale in Haltung, Bewegung und Krafteinsatz von Pflegepersonen beim manuellen Bewegen von Patienten bzw. Bewohnern. Diese Merkmale wurden als Einflussfaktor auf Höhe und Ausprägung der Wirbelsäulenbelastung aufgefasst und als mögliche „Stellgrößen“ zur Reduzierung der Wirbelsäulenbelastung bestätigt, sodass sie für die Prävention genutzt werden können. Ziel war letztendlich die Definierung und (Aus-)Formulierung biomechanischer Handlungsanleitungen für eine rückengerechte Tätigkeitsausführung auf Basis von Daten und Ergebnissen vormals durchgeführter Forschungsvorhaben, die unter der Bezeichnung Dortmunder Lumbalbelastungsstudie 3 - DOLLY 3 zusammengefasst wurden. Nach der Durchführung umfangreicher Vorarbeiten wurden sogenannte Paarvergleiche verschiedener Ausführungen einer Tätigkeit mit dem Ziel der Identifizierung von Unterschieden in Körperhaltung, Körperbewegung und Krafteinsatz durchgeführt. Auf diese Weise konnten die biomechanisch wesentlichen Kriterien für Unterschiede in Höhe und Ausprägung der Wirbelsäulenbelastung bei den verglichenen Tätigkeiten selektiert und zunächst 77 kriteriumsorientiert begründete, frei und intuitiv formulierte Regelansätze zur Reduzierung der Wirbelsäulenbelastung abgeleitet werden. Diese Regelansätze ließen sich aufgrund von inhaltlichen Überschneidungen verdichten und fünf Kategorien - Patientenmithilfe, Arbeitsweise, Oberkörperhaltung, Beinstellung, Krafteinsatz - mit insgesamt 31 biomechanisch begründeten Regeln zuordnen. Diese Regeln wurden zu tätigkeitsspezifischen Handlungsanleitungen ausgearbeitet, zudem wurden auch allgemeine, „übergeordnete“ Handlungsanleitungen präzisiert.