Aufgebaut, aufgegeben und ausgestorben
Autoren
Mehr zum Buch
Niedergang, Verfall und Industriekultur – in den Alpen? Detroit, Pittsburgh, das Saar- oder Ruhrgebiet, das sind die Orte, die einem in den Sinn kommen, wenn von längst vergangenem industriellem Glanz die Rede ist. Wie passen dazu die Alpen mit ihrer Bergidylle? Aber auch dort, in dieser landschaftlich so wunderschönen Gegend, gibt es Zerfall, Ruinen und Monumente einer heute nicht mehr als zeitgemäß erachteten Infrastruktur: Skigebiete, die meist in der Boomphase des alpinen Wintertourismus in den 1970er und 1980er Jahren entstanden, sich jedoch nach einigen Jahrzehnten des Betriebs als unrentabel erwiesen und stillgelegt wurden, thronen wie Mahnmale auf saftig grünen Wiesen. Verrostete Liftruinen, Abfahrtsschneisen, die langsam von der Natur zurückerobert werden, und verlassene Bergrestaurants stehen gleichermaßen für Ernüchterung und Frustration, aber auch für Chancen einer ökonomischen und ökologischen Neustrukturierung. Für diese verlassenen Skigebiete wurde der Begriff Lost Ski Area Project (LSAP) eingeführt. Das vorliegende Buch dokumentiert den Aufstieg, Niedergang und Verfall von drei schweizerischen LSAP: Erner Galen (Gemeinde Ernen-Mühlebach) und Hungerberg (Gemeinde Obergoms-Oberwald) im Kanton Wallis sowie Winterhorn (Gemeinde Andermatt-Hospental) im Kanton Uri. Auf Basis zahlreicher Interviews mit den betroffenen Menschen dieser Orte, der Auswertung historischer Dokumente und einer beeindruckenden Fotodokumentation der ehemaligen Skigebiete haben sich die Autorinnen und Autoren dieses Buches der noch weitgehend unerschlossenen LSAP-Thematik gewidmet.