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Evaluierung eines neuartigen berührungslosen Infrarotthermometers zur Erfassung der Körpertemperatur bei 300 Hunden

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Die im Praxisalltag als Goldstandard angesehene rektale Temperaturmessung mittels eines digitalen prädiktiven Thermometers birgt neben der Stresssituation für das Tier und der relativ langen Messdauer die Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern. Zusätzlich ist diese Methode in ihrer Anwendung bei Hunden mit Verletzungen im Analbereich ausgeschlossen, sowie bei aggressiven Hunden limitiert. Alternative Messmethoden wie die Messung mittels eines subkutanen Chips, einer oral aufzunehmenden Kapsel oder auch mittels Infrarotmessungen am Ohr der Hunde konnten bisher keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefern. Ziel dieser Arbeit war es, mit dem berührungslosen IRT auf der Cornea der Hunde eine handlichere und für die Hunde angenehmere Messmethode als die rektale Messung zu evaluieren. Eine mit dem IRT erfahrene Person sowie eine unerfahrene Person führten die rektalen und IRT Messungen in einer randomisierten Reihenfolge an 300 Hunden durch. Das Komfortverhalten der Hunde während der Temperaturmessung wurde anhand einer Skala von 1-4 evaluiert. Die Korrelation beider Untersucher sowie beider Messmethoden wurden mittels des Spearmantests, die Übereinstimmung mittels des Cohens-Kappa bestimmt. Das Komfortverhalten der Hunde wurde mittels des Chi-Quadrat-Tests verglichen. Die mittels IRT gemessene Durchschnittstemperatur (Median: 37,7°C; Range: 35,1°C – 40,1°C) war signifikant (P39°C rektal gemessen) resultierte. Die Korrelation zwischen dem IRT und der rektalen Messung lag bei dem erfahrenen Untersucher (r=0,44; p<,001) ebenso wie bei dem unerfahrenen Untersucher (r=0,38; p<,001) in einem nicht akzeptablen Bereich. Die schlechtere Korrelation für beide Untersucher des IRT im Vergleich zu der rektalen Messung war statistisch nicht signifikant, sodass eine benutzerabhängige Fehlmessung am Auge ausgeschlossen werden konnte. Die Übereinstimmung beider Messmethoden hatte einen geringen к-Wert von 0,2. Jedoch war die IRT- Messung für die Hunde signifikant angenehmer (P<0,001) als die Rektalmessung. Das verwendete IRT überzeugte aufgrund der kurzen Messdauer, der deutlich besseren Akzeptanz der Hunde, der Unabhängigkeit von der Umgebungstemperatur und Benutzerunabhängigkeit. Jedoch erkannte das IRT abnormale Temperaturen (egal ob hoch oder niedrig) nicht sicher und maß nicht präzise genug. Zusätzlich fehlte die gute Korrelation mit der rektalen Temperatur, die hier als Goldstandard angesehen wurde. Aufgrund der Wahrscheinlichkeit, mittels des IRT Fieber oder Hyperthermie nicht sicher erkennen zu können, kann diese Methode nicht für die Erfassung der Körpertemperatur des Hundes im Praxisalltag empfohlen werden.

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2015

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