Tochter meiner Zeit
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„Gibt es ein erfülltes Leben ohne erfüllte Wünsche?“, fragt sich Ilse Kutschera in ihrem 80. Lebensjahr. In ihrer spannenden und ehrlichen Autobiografie lässt sie Erlebnisse und Erfahrungen vorüberziehen. Als 1936 geborenes Mäderl war sie ein Kriegskind, der Vater illegaler Nazi, der Großvater General im Dritten Reich. Vor den Bomben in Wien flüchtet die Familie nach Tirol. Nach der Schulzeit in Graz bekommt sie das Angebot, in Amerika zu studieren, und entscheidet sich gegen diese einmalige Chance. „Als ‚Tochter aus gutem Hause‘ war mein vorbestimmter Weg die Heirat mit einem standesgemäßen Mann und eine große Familie.“ Beide gesellschaftlichen Konventionen kann sie nicht erfüllen. Ihr Wunsch, Ärztin zu werden, stößt bei den Eltern auf Unverständnis. Trotz vieler Hindernisse schaffte sie es, ihrer Berufung zu folgen, und wagt sich in die Männerdomäne der Medizin. Eigene Erfahrungen mit der Psychoanalyse und die Begegnung mit der systemischen Familientherapie und Bert Hellinger verändern ihren Fokus auf den Konflikt mit der Mutter. Langsam gelingt es ihr auch, die Verstrickungen mit Vater und Großvater zu lösen. Aufgrund dieser hilfreichen Erfahrungen macht Ilse Kutschera selbst eine Ausbildung in Psychotherapie und ist bis heute als gefragte Psychotherapeutin tätig. Ilse Kutschera, Dr. med., geboren 1936 in Wien, lebt in München und in Aigen/Ennstal. Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie und für psychotherapeutische Medizin. Als Lehrtherapeutin und Trainerin für systemische Aufstellung bietet sie regelmässig Seminare an.