Anwaltsorientierung im Studium: aktuelle Herausforderungen und neue Perspektiven
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Zwölf Jahre ist es mittlerweile her, dass die Juristenausbildung nach intensiver Debatte grundlegend reformiert wurde. Ziel war es, Praxisbezüge im Studium stärker zu berücksichtigen. Fakultäten und staatliche Prüfungsämter waren daher 2003 aufgerufen, die gesetzgeberischen Vorgaben mit Leben zu füllen. Doch ist Ihnen das seither gelungen? Eine Bestandsaufnahme zeigt: Der Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen. An nahezu allen juristischen Fakultäten besteht Verbesserungsbedarf. Noch gelten praxisorientierte Studieninhalte den Fakultäten als besondere Profilierungs- oder gar als Alleinstellungsmerkmale – und nicht als Selbstverständlichkeit. Insbesondere fehlen Praxisbezüge im Pflichtfachstudium: Auf allen Gebieten des Studiums findet die Anwaltsorientierung zu wenig Berücksichtigung. In den Prüfungen des Grund- und Hauptstudiums sowie des Staatsexamens bilden praktische Bezüge seltene Ausnahmen. Insgesamt hat der Gedanke der Anwaltsorientierung noch nicht im gewünschten Maße in der Ausbildungswirklichkeit Einzug gehalten. Mehr noch: Es besteht sogar die Gefahr, dass das Ausbildungspendel zurückschlägt, da starke Stimmen aus der Praxis die Abschaffung der Schwerpunktbereichsausbildung und der Schlüsselqualifikationen fordern. Was sind die Gründe für diese Entwicklung? Wie lässt sich die Anwaltsorientierung im Studium und in den Prüfungen nachhaltig verbessern? Können Wissenschaft und Praxis erfolgreich miteinander verbunden werden? Müssen neue Wege beschritten werden, um das Ziel einer praxisorientierten Juristenausbildung zu erreichen? Das waren die zentralen Fragen der 12. Soldan-Tagung „Anwaltsorientierung im Studium: Aktuelle Herausforderungen und neue Perspektiven“, die am 25. und 26. Juni 2015 in Bielefeld stattfand. Antworten auf diese Fragen oder zumindest Denkanstöße enthält dieser Tagungsband. Er dokumentiert neben den auf der Tagung gehaltenen Vorträgen weitere spannende Beiträge; ferner beinhaltet er fotografische Tagungsimpressionen.