Konzeptuelles Wissen und Konzeptentwicklung in Biologie
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Zur Entwicklung effizienter Diagnose- und Förderkonzepte sind Kenntnisse über die Fertigkeiten und Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern notwendig. In diesem Kontext sollten unter anderem das konzeptuelle Wissen der Lernenden zu verschiedenen Zeitpunkten sowie seine zeitliche Entwicklung in den Blick genommen werden. Dabei ist bereits bekannt, dass zwischen schulischer Leistung und soziodemographischen und affektiven Merkmalen Zusammenhänge bestehen. Unklar ist bisher allerdings für das Fach Biologie, ob und in welcher Form solche Zusammenhänge in Bezug auf Entwicklungsverläufe vorliegen. Durch die detaillierte Analyse der Konzeptentwicklung in den zentralen Domänen Blutkreislauf und Vererbung, die auf längsschnittlichen Daten von knapp 2000 Schülerinnen und Schülern beruht, können bisherige fachunspezifische Befunde für die Biologie bestätigt werden. Es zeigt sich, dass soziodemographische Merkmale wie das Geschlecht, die Bildungsressourcen und die Herkunft eine untergeordnete Rolle für die Konzeptentwicklung spielen. Außerdem ist es zusätzlich gelungen, Aussagen über die zeitliche Verständnisentwicklung auf Konzeptebene treffen zu können. Die vorliegende Arbeit bietet damit erste differenzierte Hinweise auf das Zusammenspiel von Konzeptentwicklungsverläufen und soziodemographischen Personenmerkmalen in Biologie. Darüber hinaus richtet sie den Fokus auch auf die detaillierte Beschreibung des Konzeptverständnisses und liefert so neue Anknüpfungspunkte für die biologiedidaktische Forschung und Praxis.